mann schnarcht im bett und die frau liegt wach daneben

SLEEP editorial

Schnarchen und Schlaf - wie Schnarchen unseren Schlaf beeinflusst

Nikita

Von Nikita Gribenko
Lesezeit: ca. 6 Minuten


Schnarchen ist ein weit verbreitetes Problem, das Millionen von Menschen betrifft. Laut Schlafmedizin und verschiedenen Umfragen schnarchen schätzungsweise etwa 30-50% aller Erwachsenen gelegentlich, während es bei etwa 10-15% regelmäßig auftritt. Männer sind tendenziell häufiger betroffen als Frauen, wobei das Risiko mit zunehmendem Alter steigt, allerdings können auch bereits Kinder hiervon betroffen sein.

Schnarchen ist nicht nur für die Personen in unserer engeren Umgebung, wie Partner, Familie und Mitbewohner eine Belastung, sondern auch für uns von großer gesundheitlicher Bedeutung. So wirkt sich das Schnarchen auf unseren Schlaf aus, führt zu möglichen Schlafproblemen und lässt unseren Körper nachts nicht zur Ruhe kommen.

Kurzer biologischer Exkurs - Schnarchgeräusche treten auf, wenn der Luftstrom durch die Atemwege behindert wird und dadurch Vibrationen im weichen Gewebe des Rachenraums verursacht werden.

Schnarchen - fünf primäre Unterscheidungen

Es gibt verschiedene Arten von Schnarchen, die auf unterschiedliche Ursachen und Charakteristika zurückzuführen sind. Hier sind einige der häufigsten Arten von Schnarchen:

Nasenschnarchen - Dies tritt auf, wenn der Luftstrom durch die Nase blockiert oder behindert ist und daher Geräusche aus der Nase verursacht.

Mundschnarchen - Dies tritt auf, wenn die Geräusche aus dem Mund kommen, wenn die Person mit geöffnetem Mund schläft. Dies kann durch eine Verengung des Rachenraums oder eine schlechte Position der Zunge verursacht werden.

Rückenschnarchen - Dies tritt auf, wenn die Person auf dem Rücken schläft und der Rachenbereich und die Zunge nach hinten fallen und den Luftstrom blockieren, was zu Schnarchgeräuschen führt.

Zungenschnarchen - Dies tritt auf, wenn die Zunge in den Rachenraum fällt und den Luftstrom behindert. Dies kann durch einen schwachen Muskeltonus in der Zunge oder eine schlechte Schlafposition verursacht werden.

Gemischtes Schnarchen: Dies tritt auf, wenn die Person sowohl durch den Mund als auch durch die Nase schnarcht.

Es ist wichtig zu beachten, dass es viele Faktoren gibt, die das Schnarchen beeinflussen können, und dass es oft nicht auf eine bestimmte Art von Schnarchen beschränkt ist. Ein individueller Ansatz zur Diagnose und Behandlung des Schnarchens ist daher entscheidend, um die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und effektive Behandlungen zu empfehlen.

Wie beeinflusst Schnarchen den Schlaf?

Schnarchen kann mehr als nur lästig sein - es kann den gesamten Schlaf beeinträchtigen und sogar Auswirkungen auf deine Gesundheit haben. Eine mangelnde Schlafqualität führt über die Zeit zu einem Schlafmangel und damit unter Umständen auch zu ernsten Schlafproblemen.

Doch das ist noch nicht alles - Schnarchen kann auch zu Atemproblemen führen und zu einer verringerten Sauerstoffversorgung des Körpers führen. Erfahre im Folgenden, wie Schnarchen deinen Schlaf beeinflusst und welche Auswirkungen es auf deine Gesundheit haben kann.

Tagesmüdigkeit - Personen, die regelmäßig schnarchen, können sich am Tag oft müde und erschöpft fühlen, auch wenn sie ausreichend geschlafen haben. Dies liegt daran, dass das Schnarchen den Schlaf stört und zu Unterbrechungen im Schlafzyklus führt. Diese Unterbrechungen verhindern, dass der Körper den tiefen Schlaf erreicht, der für die Erholung und Regeneration des Körpers wichtig ist. Als Folge fühlen sich Betroffene oft müde und erschöpft, was sich auf ihre Stimmung, Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirken kann.

Konzentrationsschwierigkeiten - Das Schnarchen kann auch zu Konzentrationsproblemen führen, da der Körper nicht die notwendige Menge an tiefem Schlaf bekommt. In dieser Phase des Schlafs werden wichtige Prozesse im Körper abgeschlossen, wie beispielsweise die Konsolidierung von Erinnerungen und das Wiederherstellen von Zellen und Gewebe. Wenn der Körper nicht genug Zeit im tiefen Schlaf verbringt, kann dies zu Konzentrationsschwierigkeiten und Gedächtnisproblemen führen.

Verminderte Leistungsfähigkeit - Das Schnarchen kann auch die körperliche Leistungsfähigkeit beeinträchtigen. Die Erschöpfung und Müdigkeit, die durch das Schnarchen verursacht werden, können dazu führen, dass Betroffene körperlich weniger belastbar sind und sich schneller erschöpfen. Dies kann sich auf die sportliche Leistungsfähigkeit auswirken und auch im Alltag dazu führen, dass Betroffene weniger energiegeladen und produktiv sind.

Schlafapnoe - Bei manchen Menschen kann das Schnarchen ein Zeichen für eine ernsthafte Schlafstörung namens obstruktive Schlafapnoe sein. Bei dieser Störung kommt es zu periodischen Atemaussetzern im Schlaf, die durch eine Blockade der Atemwege verursacht werden. Die Atemaussetzer können dazu führen, dass der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt und der Körper unter Sauerstoffmangel leidet. Dadurch kann es zu nächtlichen Schweißausbrüchen, einem erhöhten Blutdruck und anderen gesundheitlichen Problemen kommen. Menschen mit Schlafapnoe sind oft besonders lautstarke Schnarcher, die regelmäßig von ihrem Schnarchen aufwachen und am Tag unter Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten und verminderter Leistungsfähigkeit leiden.

Warum schnarchen wir?

Übergewicht - Übergewicht ist eine der häufigsten Ursachen für Schnarchen. Wenn sich zusätzliches Fett im Halsbereich ansammelt, kann dies die Atemwege verengen und das Schnarchen begünstigen. Auch im Bauchbereich angesammeltes Fett kann das Zwerchfell belasten und den Luftstrom behindern, was wiederum das Schnarchen verschlimmern kann. Um das Schnarchen zu reduzieren, kann eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Bewegung helfen, das Körpergewicht zu reduzieren.

Alter - Mit zunehmendem Alter verlieren die Muskeln im Halsbereich an Spannkraft, was das Schnarchen begünstigen kann. Auch das Gewebe im Halsbereich kann an Elastizität verlieren, was zu einer Verengung der Atemwege führen kann. Obwohl man das Alter nicht beeinflussen kann, gibt es dennoch Maßnahmen, die man ergreifen kann, um das Schnarchen zu reduzieren, wie beispielsweise das Training der Muskulatur im Hals- und Rachenbereich.

Schlafposition - Die Schlafposition kann ebenfalls einen Einfluss auf das Schnarchen haben. Insbesondere Rückenschläfer sind anfällig für Schnarchen, da in dieser Position der Halsbereich stärker belastet wird. Eine Änderung der Schlafposition, beispielsweise das Schlafen auf der Seite, kann dazu beitragen, das Schnarchen zu reduzieren.

Alkohol und Medikamente - Alkohol und bestimmte Medikamente können dazu führen, dass sich die Muskeln im Halsbereich entspannen und das Schnarchen verstärken. Auch Schlafmittel können das Schnarchen begünstigen, indem sie die Muskelentspannung verstärken. Es wird empfohlen, den Konsum von Alkohol und bestimmten Medikamenten vor dem Schlafengehen zu reduzieren oder zu vermeiden, um das Schnarchen zu reduzieren.

Es ist wichtig zu beachten, dass Schnarchen nicht immer ein Indikator für eine ernsthafte Erkrankung ist. Wenn das Schnarchen jedoch mit Müdigkeit am Tag, Konzentrationsproblemen oder Atemaussetzern während des Schlafes einhergeht, sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

Anatomische Ursachen

In Deutschland beschäftigt sich vor allem die Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) sehr intensiv mit dem Themenbereich des Schnarchens und der Möglichkeit, dem entgegenzuwirken und den Betroffenen zu helfen. Einige der primären biologischen Gründe hierfür haben wir im Folgenden aufgegriffen.

Gaumensegel - Das Gaumensegel ist ein Teil des weichen Gewebes im Rachenraum und kann bei manchen Menschen zu Schnarchen führen. Wenn der Luftstrom durch die Atemwege blockiert wird, kann das Gewebe im Rachenraum vibrieren und dadurch Schnarchgeräusche verursachen. Das Gaumensegel kann dabei eine wichtige Rolle spielen.

Wenn wir atmen, strömt die Luft durch die Nase oder den Mund in die Luftröhre und die Lungen. Das Gaumensegel, das sich am hinteren Ende des Gaumens befindet, ist ein flexibles Gewebestück, das den Nasen- vom Mund-Rachen-Raum trennt. Wenn wir schlucken, hebt das Gaumensegel sich an, um den Zugang zum Nasen-Rachen-Raum (Nasopharynx) zu verschließen und zu verhindern, dass Nahrung und Flüssigkeit in die Atemwege gelangen. Beim Atmen dagegen muss das Gaumensegel geöffnet bleiben, damit die Luft ungehindert durch den Pharynx fließen kann.

Wenn das Gaumensegel jedoch zu lang oder zu weich ist, kann es während des Schlafs in den Luftstrom geraten und dadurch Schnarchgeräusche verursachen. Dies kann auch passieren, wenn die Muskeln im Rachenbereich während des Schlafs entspannt sind und das Gewebe dadurch leichter vibrieren kann. Das Schnarchen kann dabei von leichten bis hin zu sehr lauten Geräuschen reichen.

Es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für Schnarchen, die auch das Gaumensegel betreffen können. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die sogenannte Radiofrequenztherapie. Hierbei wird das Gewebe des Gaumensegels mit elektrischen Impulsen behandelt, um es zu straffen und dadurch das Schnarchen zu reduzieren. Eine andere Option ist die sogenannte Uvulopalatopharyngoplastik, bei der das Gaumensegel operativ verkürzt oder entfernt wird, um den Luftstrom zu verbessern und das Schnarchen zu reduzieren. Beide Verfahren sollten jedoch nur von erfahrenen Fachärzten durchgeführt werden, da sie mit Risiken und Komplikationen verbunden sein können.

Muskeltonus - Muskeltonus spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Atemwegswiderstands und kann auch einen Einfluss auf das Schnarchen und den Schlaf haben. Der Muskeltonus im Hals- und Rachenbereich beeinflusst die Stabilität des Atemwegs, indem er die Kollabierung der Atemwege während des Schlafs verhindert. Wenn jedoch der Muskeltonus im Hals- und Rachenbereich reduziert ist, kann dies zu einer Verengung der Atemwege führen, die das Schnarchen verursacht.

Schnarchen kann den Schlaf stören und zu einer schlechteren Schlafqualität führen. Menschen, die schnarchen, können während des Schlafs häufiger aufwachen oder flacher schlafen, was zu Müdigkeit und Erschöpfung während des Tages führen kann. Das Schnarchen kann auch dazu führen, dass die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigt wird, was zu Kopfschmerzen, Konzentrationsschwierigkeiten und anderen Symptomen führen kann.

Es gibt verschiedene Faktoren, die den Muskeltonus im Hals- und Rachenbereich beeinflussen können. Zum Beispiel kann das Alter dazu führen, dass die Muskeln im Hals- und Rachenbereich an Elastizität verlieren und dadurch anfälliger für Kollaps und Vibrationen werden. Übergewicht kann auch zu einem erhöhten Atemwegswiderstand führen, indem es das Gewebe im Hals- und Rachenbereich vergrößert.

Es gibt verschiedene Ansätze zur Behandlung von Schnarchen, die auf eine Verbesserung des Muskeltonus im Hals- und Rachenbereich abzielen. Ein Ansatz besteht darin, gezielte Übungen durchzuführen, die die Muskeln im Hals- und Rachenbereich stärken und den Atemwegswiderstand reduzieren können. Eine andere Möglichkeit ist die Verwendung von speziellen Geräten wie CPAP-Masken, die einen kontinuierlichen Luftstrom durch die Atemwege aufrechterhalten und so das Schnarchen verhindern.

Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass Schnarchen ein komplexes Phänomen ist und dass es viele verschiedene Faktoren gibt, die dazu beitragen können. Daher sollte die Behandlung von Schnarchen immer auf die individuellen Bedürfnisse und Ursachen des Schnarchens zugeschnitten sein.

Atemaussetzer und Schnarchen: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

Schnarchen kann nicht nur lästig sein, sondern auch ein Symptom für ein ernsthafteres Gesundheitsproblem wie obstruktive Schlafapnoe sein. Eine der häufigsten und gefährlichsten Folgen von Schnarchen ist das sogenannte obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (OSAS), das durch Atemaussetzer während des Schlafs gekennzeichnet ist. In diesem Artikel werden die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Atemaussetzern und Schnarchen untersucht.

Ursachen von Atemaussetzern und Schnarchen

Atemaussetzer während des Schlafs können durch eine Blockierung der Atemwege verursacht werden. In der Regel tritt dies auf, wenn der Weichgaumen und das Gaumenzäpfchen im hinteren Teil des Mundes und des Rachens während des Schlafs nach hinten fallen und die Atemwege blockieren. Eine vergrößerte Zunge oder Mandeln können ebenfalls zu einer Verengung der Atemwege führen.

Symptome von Atemaussetzern und Schnarchen

Das Hauptmerkmal von Atemaussetzern während des Schlafs ist das Schnarchen, das auftritt, wenn die Luft durch die blockierten Atemwege gepresst wird. Atemaussetzer sind ein weiteres Symptom von Schlafapnoe, das durch eine Unterbrechung der Atmung für mehr als 10 Sekunden gekennzeichnet ist. Andere Symptome können Müdigkeit, Kopfschmerzen am Morgen, Reizbarkeit und Konzentrationsschwierigkeiten am Tag sein.

Schnarchen und die Auswirkungen auf unseren Schlaf

Schnarchen kann den Schlaf beeinträchtigen und zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen. Es gibt jedoch verschiedene Maßnahmen, die man ergreifen kann, um dem Schnarchen entgegenzuwirken und somit eine bessere Schlafqualität zu erreichen. Eine gesunde Lebensweise, die Vermeidung von Alkohol und Nikotin, spezielle Übungen sowie die Verwendung von Hilfsmitteln wie Nasenspreizern oder Schnarchschienen können dazu beitragen, das Schnarchen zu reduzieren. Bei schwerem Schnarchen sollte jedoch immer ein Arzt aufgesucht werden, um mögliche gesundheitliche Risiken zu minimieren.

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Nikita

Experte

Nikita Gribenko

Eigentlich kümmert sich Nikita als Vice President Finance um sämtliche Facetten des Finanzwesens bei yoself. Nebenbei studiert er Psychologie und als wenn das nicht bereits genug wäre, hat er ein ausgezeichnetes Händchen für Wort und Schrift. Besonders bei den Themen Schlaf, Fitness und Ernährung ist sein Interesse geweckt und wir sind super glücklich, dass er seinen immer wachsenden Wissensschatz nicht nur mit uns, sondern fortan auch mit euch teilt.