Hand auf Matratze, Schlaf

SLEEP editorial

Matratze... Aber welche?

Von Janina Grimmiger
Lesezeit: ca. 6 Minuten


Ein Drittel unseres Lebens verbringen wir im Bett. Umso wichtiger ist hier die richtige Unterlage für den perfekten Schlaf. Es gibt zahlreiche Matratzenarten mit verschiedenen Vor- und Nachteilen. Da wir alle ein unterschiedliches Schlafverhalten und auch körperliche Eigenschaften sowie Vorlieben haben, haben wir die gängigsten Arten für euch zusammengestellt. 

  1. Federkernmatratze
  2. Kaltschaummatratze
  3. Latexmatratze
  4. Viskoseschaummatratze
  5. Gelmatratze
  6. Boxspringmatratze
  7. Matratzentopper

Federkernmatratze

Ein Federkern wird mit Spiralfedern gefertigt, die das Gewicht beim Liegen abfangen. Unterschiedliche Drahtstärken und Spannungen ermöglichen verschiedene Liegezonen, damit sich die Matratze der Körperform anpasst und gleichermaßen stützt. Hochwertig verarbeitete Federkernmatratzen weisen häufig eine gute Luftzirkulation auf für einen optimalen Feuchtigkeitstransport. Eine herkömmliche Federkernmatratze wird mit Bonellfedern gefertigt. Diese miteinander verbundenen Federn schwingen freier und sind eher flächenelastisch. Durch die Geräuschbildung werden sie nur noch selten hergestellt. Dafür gibt es nun Taschen- und Tonnentaschenfederkernmatratzen. Bei Taschenfederkernmatratzen werden die Federn von einer Textiltasche umhüllt, was der Geräuschbildung entgegenwirkt und den Komfort sowie die Langlebigkeit erhöhen soll. Tonnenfederkerne haben eine bauchige Federform, die eine höhere Flexibilität der Matratze gewährleistet und das Liegegefühl weicher macht. Generell gilt: Je mehr Federn, desto härter die Matratze. Federkernmatratzen werden schon sehr günstig angeboten. Teurere Modelle besitzen mehr und kleinere Federn, die eine bessere Punktelastizität mitbringen. Durch den mittleren bis festen Liegekomfort sind sie für fast alle Schlaftypen geeignet.

Vorteile

  • Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis 
  • Die Luft kann zirkulieren (geeignet für Menschen, die schnell schwitzen)
  • Hohe Stützkraft: für ein festeres Liegegefühl und hohes Körpergewicht geeignet
  • Für Bauch-, Rücken- und Seitenschläfer 
  • Für Aktivschläfer (unruhige Schläfer)

Nachteile

  • Eine Geräuschbildung ist möglich
  • Hohes Eigengewicht
  • Nur bedingt für verstellbare Lattenroste geeignet
  • Geringe Wärmespeicherung (ungeeignet für Menschen, die nachts schnell frieren)

Latexmatratze

Latexmatratzen sind durch ihren weichen Liegekomfort sehr beliebt, besonders bei Seitenschläfern, die sich durch die Anpassung umschmiegt fühlen. Meist bestehen Latexmatratzen aus einem Materialmix aus Natur- und Synthetikgummi. Bei teureren Naturlatexmatratzen wird eigentlich kein Erdöl zur Herstellung verwendet. Latexmatratzen sind aufgrund ihrer Materialbeschaffenheit besonders hygienisch und weniger anfällig gegenüber Bakterien und Keimen. Perfekt für Menschen, die zu Allergien neigen. Sie werden in unterschiedlichen Härtegraden angeboten. Durch den meist dicken Kern wird der Körper trotz der weichen äußeren Zonen gestützt, das ist bei Verspannungen oder wenn nachts häufig die Arme oder Beine einschlafen hilfreich.

Vorteile

  • Für Bauch-, Rücken- und Seitenschläfer
  • Geeignet bei Rückenschmerzen und -problemen, da gute Lagerung der Wirbelsäule
  • Sehr hygienisch
  • Passt sich gut an
  • Geräuschfrei
  • Kaum Anfälligkeit für Milbenbefall, gut für Allergiker
  • Sehr punktelastisch
  • Gute Regulierung der Feuchtigkeit sowie Wärme
  • Keine Kuhlenbildung (für schwere Personen geeignet)
  • Lange Lebensdauer

Nachteile

  • Eher schweres Gewicht (wenden)
  • Meist teurer in der Anschaffung (gerade Naturlatexmatratzen sind aufwendiger und komplexer in der Herstellung)

Kaltschaummatratze

Kaltschaummatratzen werden aus kalt aufgeschäumtem Polyurethan-Schaumstoff hergestellt und sind vergleichsweise leicht und besonders atmungsaktiv. Der Kern der Allround-Matratze wird eingeschnitten, um mehrere ergonomische Liegezonen zu ermöglichen und die Schlafunterlage kann an bestimmten Stellen stärker nachgeben als an anderen. Man liegt warm und wohlig auf der eher weichen bis mittleren Matratze. Daher beim Kauf unbedingt auf: Härtegrad, Liegezonenaufbau und Raumgewicht achten. Je höher bei dieser Matratze das Raumgewicht, also die Dichte des Schaums, ist, desto robuster ist sie. Empfohlen werden mindestens 40 bis 50 Kilogramm pro Kubikmeter. Matratzen aus Kaltschaum eignen sich auch bei einem häufigen Wechsel der Schlafposition und sind ebenso für die Seitenlage bestens geeignet. Die schlafende Person liegt auf solchen Matratzen mittelweich bis mittelfest.

Vorteile

  • Hohe Stützkraft, sehr flexibel
  • Ergonomische Anpassung an den Körper
  • Geringes Eigengewicht, perfekt zum Wenden
  • Geräuschfrei
  • Gute Punktelastizität, daher sehr für Menschen mit Rückenschmerzen zu empfehlen
  • Gute Wärmeisolation, perfekt für alle, die schnell frieren
  • Strapazierfähig

Nachteile

  • Geruch nach dem Auspacken aufgrund chemischer Prozesse
  • Für nachts schwitzende Personen ungeeignet
  • Kunststoffe können möglicherweise Allergien auslösen
  • Durch Wärme und Feuchtigkeit können Kuhlen entstehen
  • Eher für geringes bis mittleres Körpergewicht geeignet

Viscoschaummatratze (Matratze mit Gedächtnis)

Häufig wird der Viscoschaum auch als Memory-Foam oder Gedächtnisschaum bezeichnet. Das Material wurde ursprünglich für die NASA entwickelt und hat ein Formgedächtnis. Durch Körperwärme und Druck zeichnen sich die Konturen des Körpers ab und die Wärme wird gespeichert. Es gibt auch Hybridmodelle, bei denen die äußere Schicht aus Memory-Foam besteht und der Kern aus Kaltschaum oder Federkern. Besonders beliebt bei empfindlichen Rücken, Muskelverspannungen oder Bandscheibenvorfällen, da sich das Liegegefühl fast schwerelos anfühlt. Für Aktivschläfer und starke Schwitzer ist diese Matratze eher weniger geeignet.

Vorteile

  • Ideal bei Rückenschmerzen oder für empfindliche Personen
  • Sehr gute Anpassungsfähigkeit
  • Für fast alle Schlafpositionen
  • Warmes Liegegefühl
  • Allergikerfreundlich
  • Geräuschfrei
  • Schwere Körperpartien werden besser entlastet

Nachteile

  • Nur einseitig nutzbar
  • Für schnell schwitzende Personen nicht empfehlenswert
  • Nicht für unruhige Schläfer

Gelmatratze

Gelmatratzen oder Gelschaummatratzen verbinden das Liegegefühl und die Anpassungsfähigkeit einer Viscoschaummatratze mit der Stützkraft und der temperaturregulierenden Eigenschaft von Kaltschaum. Sie haben keinen Memory-Effekt wie Viscoschaum und sind daher für sämtliche Schlafpositionen und Körperformen geeignet. Beispielsweise Krankenhäuser und Kurkliniken setzen daher auf das Komfortmaterial, um Patienten so angenehm wie möglich zu lagern. Gelschaum ist temperaturneutral und passt sich bei Druck den Körperkonturen an. Das stützt die Wirbelsäule optimal und ergonomisch korrekt. Zusätzlich sorgt die punktgenaue Körperanpassung dafür, dass sich die Muskulatur entspannen kann. Perfekt z.B. bei Verspannungen oder um diesen vorzubeugen. Lässt der Druck nach, geht das Material sofort in seine Ursprungsform zurück. Es eignet sich daher gut für Menschen, die sich im Schlaf oft drehen und hin und her wälzen. Dabei ist egal, ob der Schläfer auf dem Rücken oder auf der Seite liegt.

Vorteile

  • Ideal für Rücken- und Seiten- und unruhige Schläfer
  • Für Allergiker und Asthmatiker geeignet, da Gelschaum resistent gegen Hausstaubmilben und die Einnistung von Bakterien ist
  • Bei Verspannungen, Gelenkbeschwerden, Rückenschmerzen, einschlafenden Händen oder Durchblutungsstörungen empfehlenswert
  • Für langes Liegen geeignet, da Druckpunkte reduziert werden

Nachteile

  • Eventuell nicht genügend Stützfunktion für Bauchschläfer
  • Das Lattenrost sollte enge Leistenabstände haben, da Schaum Druckstellen bekommen kann

Boxspringmatratzen

Boxspringbetten bestehen meist aus einer Unterbox mit Federkern, einer aufliegenden Federkernmatratze und einem Topper. Wegen ihrer Optik und der angenehmen Ein- und Ausstiegshöhe sind sie besonders beliebt. Boxspringmatratzen können für Boxspringbetten verwendet werden oder auf einem normalen Bett (mit Lattenrost), um den Komfort eines Boxspringbettes zu imitieren aufgelegt werden. Eine Boxspringmatratze ist höher als eine normale Matratze und verbindet durch ihren mehrstöckigen Aufbau (2 Lagen Federkern plus Polsterung) den Liegekomfort eines ganzen Boxspringbettes. 

Vorteile

  • Matratzentyp wählbar
  • Bei Übergewicht geeignet
  • Weiches, dezent federndes Liegegefühl
  • Gute Luftzirkulation
  • Angenehme Höhe zum Ein- und Ausstieg

Nachteile

  • Teuer in der Anschaffung
  • Nicht individuell einstellbar
  • Bildung von Liegekuhlen möglich
  • Bei Rückenproblemen häufig zu weich

Matratzentopper

Ein Topper ist eine etwas dünnere Matratze aus Schaumstoff (Kaltschaum, Latex-, oder Viscoschaum), die über die normale gelegt wird. Mit ihm kann man super die Ritze zwischen zwei Matratzen überbrücken oder ein härteres Bett weicher machen. Der Liegende hat ein softeres und kuscheligeres Liegegefühl. Je nach Matratzenart darunter entsteht auch eine bessere Anpassung und Druckentlastung. Also eine super Investition! Für alle, die das Gefühl haben, zu hart zu liegen, eine zu dünne Matratze aufwerten wollen oder mehr Komfort wünschen. Für Kaltschaummatratzen, weiche oder durchgelegene Matratzen ist ein Topper eher ungeeignet. 

Vorteile

  • Schont die Matratze und erhöht ihre Lebensdauer 
  • Weicheres Liegen (perfekt für zu harte Matratzen)
  • Überbrückt die Besucherritze
  • Einfacher zu waschen (als eine Matratze)

Beauty & Health, Food & Kitchen, Well-being Experte

Janina Grimmiger

Seit vielen Jahren arbeitet Janina als freie Beauty- und Lifestyle-Redakteurin für deutsche Magazine. Wir freuen uns ganz besonders, dass sie mit uns eintaucht in die Welt all der Dinge, die uns gut tun, uns in Balance bringen - und Freude schenken.